Wozu noch Fleisch essen?
Wodurch Fleisch ersetzen?

Wenn man sich ausreichend mit den wichtigsten Nahrungsstoffen versorgt, die der menschliche Körper für sein Wachstum braucht, und das Zusammenwirken dieser Grundelemente mit berücksichtigt, fällt es nicht allzu schwer gänzlich auf Fleisch zu verzichten.

Mangel an Eisen tritt angeblich auf, wenn man kein oder nur wenig Fleisch ist. Ein Blick in die Nährwerttabelle aber zeigt, dass nur einige wenige Fleischsorten viel Eisen enthalten, diese aber stark mit Schadstoffen belastet sind. Bestimmte Gemüse- und Getreidesorten sowie Nüsse & Samen enhalten dagegen deutlich mehr Eisen als Fleisch im allgemeinen. Was stimmt also am Gerücht über den Eisenmangel bei vegetarischer Kost?

Dazu schauen wir doch einfach mal, wieviel Eisen drin ist, in unseren Lebensmitteln ... das überraschende Fazit schon mal vorweg:

Den Tagesbedarf von 10 bis 20 mg Eisen
deckt zur Hälfte bereits ein Vollkorn-Müsli,
herzhaft-gesund und knackig frisch zubereitet
mit Nüssen, Sesam und Sonnenblumenkernen!

(Durchschnittswerte, bezogen auf 100 g verzehrbarer Anteil; Hülsenfrüchte trocken;
Quelle: Die große Nährwerttabelle, GU-Ratgeber)

Viel Spaß und Erfolg bei der Umstellung
auf fleisch-lose Kost & guten Appetit!

Wichtig zu wissen wäre auch, ob wir denn überhaupt, wie uns von Ärzten und Wissenschaftlern suggeriert wird, soviel Eisen brauchen, und es stellt sich die Frage, ob hoher bzw. übermäßiger Eisenverzehr mehr schadet als nutzt. »Angenommen wird, dass sich der Organismus an eine geringere Eisenzufuhr anpasst« (Studentenwerk Berlin). Dazu noch ein Zitat aus Doping aus dem Supermarkt, einem Artikel von greenpeace:

»Besonders gut meint es die Firma Kellogg‘s. In jedes ihrer Frühstückspakete hat sie horrende Mengen Vitamine und zusätzlich Eisen gepackt ... Nun wagte die norwegische Regierung den Widerstand und verbot Anfang 2000 die Einfuhr von Kellogg‘s Cornflakes. In Norwegen ... herrsche kein Eisenmangel. Warum also sollten gerade Kinder ein unnötiges Risiko eingehen? ...

Applaus für die Norweger kommt auch von Ernährungsexperten. „Die blasse Tante mit der leichten Anämie wird 100 Jahre alt“, lobt Medizinprofessor Hans K. Biesalski die starke Konstitution von Menschen mit zu wenig Eisen im Blut. Leichter Eisenmangel schütze vor Infektionen, da fast alle Krankheitserreger den Stoff für ihr Wachstum benötigten. So zeigten Studien bei den Massai in Kenia, dass die Nomaden trotz verschmutzten Trinkwassers selten an Durchfall litten. Als sie jedoch mit Eisen aufgepäppelt wurden, erkrankten einige an Malaria, andere an einer nicht selten tödlich verlaufenden Amöben-Ruhr. Zu diesen Befunden passt, dass Menschen, die an einem erblich bedingten Eisenüberschuss (Hämochromatose) leiden, ein höheres Risiko haben, an Herzinfarkt, Diabetes und verschiedenen Tumoren zu erkranken.

„Offenbar ist Eisen ein janusköpfiges Element, auf das der Körper nur in engen Grenzen angewiesen ist und das mit steigender Konzentration auch Schaden anrichten kann“, kommentiert Brigitte Neumann vom EU.L.E.-Institut.«

(Quelle: Greenpeace Magazin, 2001).

Ich möchte noch anmerken, dass auch bei anderen Mängeln an Mineralstoffen und Vitaminen ebenfalls gerne angeraten wird Fleisch zu verzehren, aber wie beim Vitamin B12 noch nicht einmal sicher gesagt werden kann, ob und wieviel der Mensch davon braucht.

Reinhard Pfeiffer, 2008/2011